von Amélie Lustenberger, Communications Manager
Rochester-Bern Executive Programs
Viele Menschen rutschen in Managementpositionen hinein, obwohl sie über eine ganz andere Ausbildung verfügen, die nichts mit Wirtschaft oder Führung zu tun hat. Genau das ist Dr. Vijoya Sa passiert, die als COO bei Rheonics arbeitet – einem erfolgreichen Unternehmen, das 2021 mit dem Swiss Excellence Innovation Award ausgezeichnet wurde. In diesem Artikel erzählt sie, wie die Rochester-Bern-Weiterbildung ihr geholfen hat, Managementaufgaben besser zu meistern.
Dr. Vijoya Sa ist das, was man eine internationale Frau nennt – geboren in Indien, ausgebildet in den Vereinigten Staaten, lebte und arbeitete sie mehrere Jahre in Deutschland, bevor sie Chief Operating Officer bei Rheonics in der Schweiz wurde. Ein Unternehmen, das Sensoren herstellt und 2021 mit dem Swiss Excellence Produkt Award ausgezeichnet wurde. Für Dr. Sa, die ursprünglich als Materialwissenschaftlerin gearbeitet hat, bedeutet der Preis eine Bestätigung: „Es ist wie ein externes Gutachten. Die Auszeichnung verschafft uns eine unabhängige Garantie für die hohe Qualität unserer Sensoren. Sie stärkt das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, dass es sich um ein hervorragendes Produkt handelt, das funktioniert“, sagt sie.
Wie der Gewinn des Swiss Excellence Product Award bereits erahnen lässt, ist Rheonics ein sehr erfolgreiches und schnell wachsendes Unternehmen. Dr. Vijoya Sa hatte keine formale Managementausbildung, als sie die Position des Chief Operating Officers übernahm, sondern wuchs in diese Rolle hinein. „Solange das Unternehmen klein war, funktionierte dies gut. Im Rahmen der Kundenberatung habe ich mir einfach alle wichtigen Informationen gemerkt. Als das Unternehmen jedoch wuchs, wurde dies schwieriger, und wir mussten beginnen, Dinge zu automatisieren und strukturierte Ansätze für die Verwaltung der Abläufe einzuführen“, sagt Dr. Sa. Sie beschloss daher, das CAS-Programm „Wirksames KMU-Management“ von Rochester-Bern zu absolvieren, um sich das nötige Rüstzeug für ein effektiveres Prozessmanagement, eine erfolgreiche Mitarbeiterführung und ein Verständnis für effektives und effizientes Betriebsmanagement anzueignen.
Das Rochester-Bern-Programm – Aha-Erlebnisse
Laut Dr. Vijoya Sa waren die Rochester-Bern-Kurse nicht nur hilfreich, weil sie Neues lernen konnte, sondern auch, weil die Module ihr zeigten, warum gewisse Dinge getan werden. Zur Veranschaulichung nennt sie ein CRM-Tool, das während des Kurses als Beispiel vorgestellt wurde und das ihr Unternehmen einsetzt: „Vor dem Rochester-Bern Marketingmodul habe ich nie verstanden, warum wir dieses CRM-Tool verwenden müssen. Ich dachte, dass es viel einfacher wäre, wenn wir Outlook nutzen würden. Jetzt erst sehe ich alle Vorteile des Tools. Mir ist klar, dass wir durch das Tool Daten sammeln, die uns helfen, unsere Kundinnen/-en besser zu verstehen. Dies war ein grosses Aha-Erlebnis für mich. Ich sehe die Bedeutung dieses Tools aus einer neuen Perspektive und kann daher mein Team viel effektiver bei der Nutzung unterstützen“, sagt Dr. Sa.
Neben den exzellenten Kursinhalten ist Rochester-Bern stets um eine vielfältige Zusammensetzung der Klasse bemüht. „Alle Studierenden hatten sehr unterschiedliche Hintergründe, und wir konnten sehen, wie das Gelernte in verschiedenen Bereichen angewendet wird“, sagt Dr. Sa. Das Netzwerk, das durch die Rochester-Bern-Programme entsteht, bleibt oft ein Leben lang bestehen und wird von den Alumni-Organisationen gepflegt. „Natürlich deckt das Programm in diesen 13 Tagen nicht alle Themen im Detail ab, aber ich weiss jetzt, wen ich fragen kann und wo ich nach bestimmten Informationen suchen muss“, fügt Dr. Sa hinzu.
„Was mir an dem Programm auch gefällt, ist, dass es sehr flexibel ist. Man kann sich teils aussuchen, wann man welches Modul belegen möchte“, sagt Dr. Sa. Dies ist sicher von Vorteil für jemanden, der in einem wachsenden Unternehmen arbeitet, eine Familie mit Kindern hat und sich trotzdem weiterbilden möchte. Die CAS-Ausbildung dauert insgesamt 13 Tage. Darin enthalten sind zwei Impulstage, fünf Module sowie Firmenbesuche im Umfang von zwei halben Tagen. Der Unterricht ist interaktiv und beinhaltet sowohl Gruppendiskussionen als auch Gruppenarbeiten. Falls die Studierenden andere wichtige Termine haben, die mit den Kursen kollidieren, können die Module mit der Folge-Klasse belegt werden.
Ratschläge für andere Start-up Unternehmen
Als erfolgreiche Geschäftsfrau ist der erste Ratschlag, den Dr. Vijoya Sa anderen Start-up-Unternehmenden gibt, einen guten Blick auf den Markt zu werfen: „Wie sieht Ihr Markt aus? Haben Sie wirklich eine Nachfrage? Ist dieser Markt bereits vorhanden? Oder müssen Sie ihn erst noch aufbauen? Ist er gesättigt? Wer sind Ihre Konkurrenten? Den Markt zu kennen, ist sehr wichtig, bevor man ein Unternehmen gründet. Aber auch, wenn man bereits tätig ist, um zu entscheiden, ob man weitermachen oder aussteigen sollte“, sagt sie.
Ihr zweiter Ratschlag besteht darin, «schlank» anzufangen. „Stellen Sie nicht gleich zu Beginn 10 Leute im Vertrieb ein. Versichern Sie sich zuerst, dass Sie ein funktionierendes Produkt herstellen, und dass Sie für schlechtere Zeiten, etwas auf der Seite haben“, sagt Dr. Sa. Gleichzeitig sollten Sie aber auch darauf vorbereiten, dass das Unternehmen wächst. „Führen Sie Programme und Automatisierungen frühzeitig ein. Je später man ein Tool einsetzt, desto schwieriger wird es, weil mehr Daten vorhanden sind und weniger Zeit, um zu lernen, wie man es benutzt“, fügt sie hinzu. Bei allen Wachstumsprozessen und der Einführung neuer Programme ist es sinnvoll, den Bedarf intern mit allen Beteiligten zu ermitteln und dann externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Entweder in Form von Beratenden oder durch Weiterbildungen wie dem „CAS Wirksames KMU-Management“ von Rochester-Bern.
Dr. Sa ist Chief Operations Officer bei Rheonics. Sie hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Faserwissenschaft und -technologie von der Universität Kalkutta und dem Indian Institute of Technology, Delhi. Sie promovierte in Materialwissenschaft und -technik an der Clemson University, USA, wo sie an der Prozessentwicklung und Charakterisierungsstudien von CNT-beladenen Polymerverbundwerkstoffen arbeitete. Bevor sie zu Rheonics kam, war Vijoya Materialwissenschaftlerin bei Baker Hughes im Technologiezentrum Celle, Deutschland.