Mit Harald Studer, Gründer und CEO von Optimo Medical AG sprach Christa Furter
Optimo Medical AG ist eine zu 100% privat finanzierte MedTech Aktiengesellschaft. Sie engagiert sich für personalisierte Operationsplanung in der Augenchirurgie mittels „Software as a Service“ (SaaS). Optimeyes ist das erste Produkt des jungen Unternehmens, es ist seit Anfang 2018 auf dem Markt und wurde 2018 mit dem Swiss Excellence Product Award ausgezeichnet.
Christa Furter: Was hat für Sie und ihr Team die Auszeichnung mit dem Swiss Excellence Award bedeutet?
Harald Studer: Wir haben schon mehrere Preise gewonnen. Es ist toll, dass wir laufend für unsere Weiterentwicklungen ausgezeichnet werden. Ich habe vorher den Swiss Excellence Product-Award nicht gekannt. Ich war überrascht und beeindruckt von dem tollen Award-Anlass. Er war wirklich sehr schön und grossartig und hat das Team sehr motiviert.
Wie hat sich das ausgezeichnete Produkt Optimeyes am Markt entwickelt? Was ist es denn genau? Gibt es eine Weiterentwicklung davon?
Optimeyes erstellt aufgrund von Mess-Resultaten einen virtuellen «Klon» vom Patientenauge, mit diesem optimiert und individualisiert man die kommende Augenoperation, bevor man die OP dann am Original-Auge ausführt. Diesen Klon nennen wir den «digitalen Zwilling» des Patientenauges. Seit 2018 haben wir eine Zertifizierung dafür, wir haben 12-13 Kliniken gewinnen können. Nun suchen wir mehr B2B Patenschaften, z. Bsp sollte unser Produkt direkt in Augenlaser-Produkten eingebaut sein.
Was ist für sie ausschlaggebend, um weiterhin am Standort Schweiz Erfolg zu haben?
Der grosse Vorteil von der Schweiz ist das hohe Bildungsniveau, wir bekommen sehr gut qualifizierte Leute. Bei uns arbeiten ETH Abgänger – Maschinenbau, Abgänger Medizintechnik, Uni Abgänger – Programmierer, ganz unterschiedliche technische Profile, die wir alle in der Schweiz rekrutieren können.
Digitalisierung – der Megatrend mit Extraschub in der COVID-19 Zeit – was bedeutet Digitalisierung für Ihr Unternehmen? Hat COVID-19 Einfluss auf Ihr Geschäft?
Digitalisierung ist unser Kern-Geschäft, wir digitalisieren ja das Auge, das Organ. Wir helfen, die Digitalisierung in die Medizin zu bringen – ohne Digitalisierung gibt es uns nicht.
Wir hatten leider auch ein paar negative COVID-Effekte: so konnte die geplante Finanzierungsrunde nicht durchgeführt werden, auch gewisse Operationen sind zurückgegangen oder wurden verschoben.
Innovation ist matchentscheidend – wie entsteht ein innovatives Produkt bei Ihnen – würden Sie uns Ihr «Rezept» verraten?
Es dreht sich alles alles rund um unser Kern-Produkt – den digitalen Zwilling – da gibt es noch viel rundherum. Wir bewegen uns mit dem Produkt an einer Schnittstelle, die noch nicht sehr bedient wurde, in der Augenmedizin kann man noch sehr viel machen, wir haben die richtige Nische gefunden.
Haben Sie eine nächste Innovation in der Pipeline?
Weitere Anwendungsgebiete, in Richtung BIG Data…aber mehr kann ich jetzt noch nicht verraten.