Neu im Stiftungsrat der Swiss Excellence Stiftung ist Andreas Sütsch. Der Unternehmer, Berater und Projektleiter gründete er anfangs der 90er Jahren seine ersten Unternehmen und ist seit diesem Zeitpunkt in der Startup Szene der Schweiz tätig. Unter anderem präsidiert er genisuisse Zürich-Ostschweiz, eine Coaching-Organisation für Startups. Während vieler Jahr war Andreas Sütsch als Interims-Manager auf C-Level tätig, mit Schwerpunkt Finanzen und Informatik, er ist Mitglied in verschiedenen Vorständen und Steuerungsausschüssen und bringt insgesamt über 30 Jahre Führungserfahrung mit. Wir sprachen mit ihm über seine Motivation, seine langjährige Startup-Erfahrung und über das Erfolgsgeheimnis von Innovationen.
Du bist neu in den Stiftungsrat der Swiss Excellence Stiftung gewählt worden. Wieso setzt du dich für diese Stiftung ein?
Weil ich die Zusammensetzung des Stiftungsrates sehr professionell und die Stiftungsräte sehr inspirierend finde. Mein Wissen und meine Erfahrung als KMU- und Startup-Unternehmer kann ich bestmöglich einbringen. So entsteht eine lebendige und zielführende Diskussions- und Entscheidungskultur. Das gefällt mir.
Du bringst viel Erfahrung mit in den Stiftungsrat. Zum einen hast du bis heute 8 Unternehmen gegründet. Zum anderen bist du Präsident von genisuisse Zürich-Ostschweiz. Erzähl uns davon.
Meine ersten Unternehmen habe ich in den 90igern mit Freunden gegründet, in komplett unterschiedlichen Branchen. Damals hat man noch nicht von Startups gesprochen und mir ist auch nicht bekannt, dass es damals irgendwelche Förderungen für Startups gegeben hätte. Unsere Innovationen bestanden ausschliesslich darin, den Kunden einen Mehrwert zu geben, während die Mitbewerber auf ihrem Status Quo verharrten. Damals war Innovation noch verhältnismässig einfach.
Der Verein genisuisse Zürich-Ostschweiz wurde 2007 gegründet und unsere Dienstleistung besteht darin, Jungunternehmen ein dreijähriges, kostenloses Coaching anzubieten. Mittlerweile haben wir über 70 Unternehmen gecoacht. Das funktioniert, weil alle unsere Coaches, Experten und Vorstandsmitglieder ehrenamtlich arbeiten. Heute sind wir in drei Regionen tätig: Zürich-Ostschweiz, Aargau und Zentralschweiz.
Ein Ziel der Stiftung ist es, innovative Produkte vom Werkplatz Schweiz zu fördern. Welchen Stellenwert hat für dich das Thema «Innovation» für die Schweizer Wirtschaft?
Innovation ist einer der wichtigen Hebel für ein gesundes Wachstum einer Volkswirtschaft. Innovation sichert Arbeitsplätze und sorgt für Wettbewerb. Der Stellenwert von Innovation ist also nicht hoch genug einzuschätzen für ein Land.
Welche Aufgabe der Stiftung ist für dich besonders wichtig?
Es gibt viele Firmen- und Produkte-Awards in der Schweiz. Für mich ist es wichtig, dass wir unseren Produkte Award klar abgrenzen und unser Alleinstellungsmerkmal schärfen.
Häufig werden Unternehmen prämiert, welche ein Software- oder datenbasiertes Produkt oder Dienstleistung anbieten. Das Kriterium der Skalierbarkeit wird bei solchen Innovationen hoch bewertet. Das führt dazu, dass vor allem Software und Plattformen prämiert werden, welche dann aber wegen des beschränkten Schweizer Marktes nur selten Erfolg haben. Denn die Erreichung der angestrebten Reichweite ist immer langwierig und sehr teuer.
In diese (Software) Falle dürfen wir als Produkte-Award nicht treten. Die Aufgabe des Stiftungsrates ist es deshalb, die Kriterien für unsere Innovationsbetrachtung messerscharf und branchenneutral zu formulieren. Nur so kann unsere Jury dann auch einen guten Job machen.
Du hast in deinem Leben schon mehrere Unternehmen gegründet. Was ist für dich das Erfolgsgeheimnis von Startups? Was braucht es, um erfolgreich zu werden?
Erfolgreich ist für mich ein Startup, dass nach einigen Jahren im Markt selbständig, das heisst mit seinem operativen Cashflow, betrieben werden kann.
Es gibt zwei unterschätzte Elemente zu diesem Zustand: Glück und Zeitpunkt des Markteintrittes. Im entscheidenden Momenten braucht man einfach Glück und zusätzlich muss der Zeitpunkt für ein Produkt oder eine Innovation passen. Glück kann man sich etwas erarbeiten, die Steuerung des richtigen Zeitpunkts ist hingegen schwierig.
Des Weiteren braucht es unbändigen Willen, Hartnäckigkeit, Kondition aber auch Bescheidenheit. Und natürlich das richtige Netzwerk an Personen und Organisationen, die einem helfen, Prioritäten richtig zu setzen und Fehlentwicklungen zu vermeiden.