Mit Reto Reist, CEO Moser-Baer AG sprach Christa Furter
Die Moser-Baer AG steht für Präzision in Zeit und Technik-Made in Sumiswald, sie gehört zur Moser-Baer Gruppe, die international mittlerweile sieben Gesellschaften mit zehn Niederlassungen und über 400 Mitarbeitenden hat.
Im Emmental werden seit über 80 Jahren industrielle Spitzenleistungen erbracht, die von anspruchsvollen Kunden auf der ganzen Welt geschätzt werden. Die Moser-Baer AG ist Spezialistin in
der Präzisionsmechanik, Elektronik und Informationstechnologie. Schweizer Qualität, Innovationskraft und ein hohes Serviceverständnis fliessen in die Produkte und Dienstleistungen der Marken MOBATIME und MOBATEC ein.
Mit dem innovativen Produkt: DTS 4210.timecenter, welches hochpräzise Zeitsynchronisation für Flughäfen (z. Bsp.) ermöglicht, wurde die Moser-Baer AG 2017 mit dem Swiss Excellence Award ausgezeichnet. Seither hat sich viel getan, Reto Reist – CEO der Gruppe – hat uns Insights über die Bedeutung des Awards aber auch über die Weiterentwicklung des Produkts gegeben. Vielen Dank dafür.
Christa Furter: Was hat für Sie und ihr Team die Auszeichnung ihres Produkts «Zeitsynchronisation» mit dem Swiss Excellence Award bedeutet?
Reto Reist: Die Interviews der Jury bei uns vor Ort waren spannend. Unsere Mitarbeiter waren sehr motiviert und stolz, dass sie beim Besuch der Jury alles zeigen konnten. Unsere Visibilität in der Öffentlichkeit wurde durch die Kommunikation des Swiss Excellence Awards gestärkt.
Wie hat sich das prämierte Produkt am Markt entwickelt, wie kam es denn überhaupt zu diesem Produkt?
Wir haben eine internationale Ausschreibung der spanischen Luftfahrtbehörde gegen deutsche und amerikanische Anbieter gewonnen. Das in der Schweiz entwickelte Produkt wird mittlerweile in Katar, Thailand und im Oman – also in vielen, weltweiten Flughäfen in der Airtraffic-Control eingesetzt.
Was ist für sie ausschlaggebend, um weiterhin am Standort Schweiz Erfolg zu haben?
Wir haben in der Schweiz vier Produktions-Standorte. Unser Schweizer Bildungssystem ist zentral für unseren Erfolg: Unsere Leute – alles Fachkräfte – sind toll ausgebildet. Sie sind total flexibel und engagiert, die Arbeitseinstellung und die Loyalität sind einzigartig.
Digitalisierung – der Megatrend mit Extraschub in der COVID-19 Zeit – was bedeutet Digitalisierung für Ihr Unternehmen?
Generell sind wir in der Digitalisierung weit fortgeschritten. Das gilt für Kommunikation, Vertrieb, Marketing und Produktion. Ich bin froh, haben wir in den letzten Jahren viel getan, deshalb sind jetzt nicht unter Druck gekommen. Durch unser starkes Business in den USA sind wir schon seit Jahren gewohnt, Video-Conferences / Webcalls zu machen, und auch in der Produktion wird an einem Screen über mehrere Kontinente entwickelt.
Innovation ist matchentscheidend. Wie entsteht ein innovatives Produkt bei Ihnen – würden Sie uns Ihr «Rezept» verraten?
Wir haben ganz klar zwei Arten von Innovationen: Bei der ersten entstehen Wünsche im Markt. Wir entwickeln dafür Ideen und Lösungen. Mehr als 50 % unserer Produkte entstehen auf diese Weise, darunter auch das von der Swiss Excellence Stiftung prämierte Produkt. Es gibt natürlich auch den umgekehrten Weg: Bei uns entsteht eine Idee, die wir realisieren und auf dem Markt lancieren. Unsere Mitarbeiter können dafür jederzeit ihre Ideen und Vorschläge einbringen.
Haben Sie eine nächste Innovation in der Pipeline?
Wir haben natürlich einiges in der Pipeline, vor allem im Umfeld der Zeitsysteme. Unsere Produkte finden sich weltweit in Bahnen, Metros, Flughäfen, Kraftwerken, Spitälern, Schulen und Universitäten, öffentlichen Bauten, Industrieanlagen, Dienstleistungsgebäuden und IT-Netzwerken. Sie spielen zum Beispiel bei der Energie-Produktion und der Energie-Verteilung eine grosse Rolle, denn hier ist Synchronisation gefragt.
Die Swiss Excellence Stiftung dankt für die Einblicke und wünscht dem Unternehmen Moser-Baer AG für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.