«Wir sind stolz darauf, unter den führenden Innovatoren der Schweiz anerkannt zu werden.»

Die Firma irmos technologies AG gewann Ende September den Swiss Excellence Product Award in der Kategorie STARTUP. Die Sensoren von irmos helfen Unternehmen, Risiken von Gebäuden und Brücken besser zu verstehen. Lesen Sie dazu das Interview mit Dr. Panagiotis Martakis, CEO irmos technologies AG.

Was hat der Gewinn des Awards für Sie und Ihr Team bedeutet?

Der Gewinn des Swiss Excellence Product Award war eine bedeutende Anerkennung für die harte Arbeit und das Engagement, das unser Team in den vergangenen Jahren investiert hat. Er hat nicht nur unsere bisherigen Bemühungen validiert, sondern auch eine starke Ermutigung dargestellt, weiterhin in einem der traditionellsten und zugleich bedeutendsten Sektoren – der Bauindustrie – zu innovieren.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen Sensoren mit intelligenter Analytik zu entwickeln, um die Betriebsdauer von Gebäuden und Brücken zu maximieren?

2015, nach Abschluss meines Masterstudiums in Bauingenieurwesen, arbeitete ich drei Jahre lang als beruflicher Ingenieur. In dieser Zeit bemerkte ich aus erster Hand die große Lücke zwischen Forschung und Praxis bei der Bauwerksbewertung bestehender Infrastrukturen. Dies veranlasste mich, ein Doktoratsstudium an der Schnittstelle zwischen Daten und Bauingenieurwesen zu beginnen. Dort traf ich meine leidenschaftlichen Mitgründer und gemeinsam konzentrierten wir uns darauf, wertvolle Forschung auf reale ingenieurtechnische Herausforderungen anzuwenden.

Was war der entscheidende Auslöser, dass Sie den Schritt ins Unternehmertum gewagt haben?

Damit unsere Lösung einen echten Einfluss haben konnte, musste sie in der Praxis eingesetzt werden. Es gibt jedoch oft eine große Lücke zwischen einer wissenschaftlich validierten Lösung und einem marktfähigen Produkt. Wir erkannten, dass der einzige Weg, wirklich etwas zu bewirken, darin bestand, unsere Lösung in ein marktreifes, kommerzielles Produkt zu verwandeln. So beschlossen wir, die akademische Welt zu verlassen und unser eigenes Unternehmen zu gründen.

Was war besonders wichtig, um das Produkt zu einem Erfolg zu machen?

Ein erfolgreiches Produkt ist eines, das von den Kunden weit genutzt wird und für den Mehrwert, den es bietet, sowie für seine Benutzerfreundlichkeit geschätzt wird. Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen, aber der wichtigste ist, die Technologie mit einem echten Marktbedarf in Einklang zu bringen. Durch meine Erfahrung als Ingenieur und die Nutzung unserer gebündelten 20 Jahre Forschungserfahrung konnten wir einen echten Schmerzpunkt in der Branche identifizieren und eine Lösung entwickeln, die diesem effektiv begegnet.

Welches sind heute die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen?

Jedes junge Unternehmen steht vor zahlreichen Herausforderungen und für uns war die größte Herausforderung, das richtige Team zusammenzustellen. Die richtigen Personen mit den passenden Fähigkeiten, der richtigen Einstellung und der Leidenschaft für die Mission zu finden, ist entscheidend für das Wachstum unseres Unternehmens und den langfristigen Erfolg.

Wo sind Ihre Sensoren im Einsatz?

Unsere Lösung ist derzeit an mehreren Standorten in der Schweiz und Griechenland im Einsatz, und wir haben kürzlich unsere ersten Pilotprojekte in Deutschland und den USA gestartet.

Wohin wollen Sie expandieren, also, geographisch und in welche Kundensegmente?

Unser strategischer Fokus liegt derzeit auf der Schweiz, aber wir planen, schrittweise in die DACH-Region und nach Frankreich zu expandieren. Zudem sprechen wir neue Kundensegmente wie energiekritische Infrastrukturen und industrielle Einrichtungen an, um unsere Reichweite weiter auszubauen.

Welche Bedeutung hat für Sie der Werkplatz Schweiz?

Die Schweiz ist weltweit führend in der Innovation. Als Schweizer Start-up profitieren wir von der Kredibilität, die damit verbunden ist, tragen jedoch auch die Verantwortung, dieses Erbe zu bewahren und, wenn möglich, auszubauen. Die Schweiz zieht Talente aus der ganzen Welt an, was für uns entscheidend ist, um ein Team mit globalen Ambitionen aufzubauen. Der Erfolg schweizerischer Unternehmer und Investoren ist ein echter Gewinn für unser Start-up-Ökosystem, da er zeigt, dass weltverändernde Innovationen aus einem geografisch kleinen Land kommen können.

Gibt es eine weitere Innovation, welche Sie in der Pipeline haben?

Der Kern unserer Innovation liegt in der Analyse der gesammelten Daten. Je mehr Daten wir sammeln, desto leistungsfähiger werden unsere Tools. Unser ultimatives Ziel ist es, mit weniger Sensoren mehr Erkenntnisse zu gewinnen. Wir sehen bereits vielversprechende Ergebnisse durch den Einsatz von Big-Data-Architekturen und experimentieren mit neuartigen KI-Modellen, aber ich möchte noch nicht zu viel über unsere Forschung und Entwicklung verraten, bevor wir diese offiziell veröffentlichen!

Herr Dr. Martakis, besten Dank, dass Sie uns einen kurzen Einblick in Ihre Unternehmung gewährt haben.