«Der Swiss Excellence Product Award war für uns eine grosse Motivationsspritze»

Mit dem STIMIT Aktivator gewann STIMIT im September 2022 den Swiss Excellence Product Award. Das innovative Produkt stimuliert bei Intensivpatienten nicht-invasiv die Zwerchfell Muskulatur und bringt Patienten so zum Atmen. Diese Zwerchfell-Stimulation hat grosses Potenzial und könnte die künstliche Beatmung revolutionieren. Der Swiss Excellence Product Award war für das Team von STIMIT eine wichtige Motivationsspritze.  Lesen Sie dazu das Interview mit Ronja Bruhn, CEO und Gastreferentin am Swiss Excellence Award 2023.

Was hat für Sie und Ihr Team die Auszeichnung mit dem Swiss Excellence Award 2022 bedeutet?

Dies war eine grosse Motivations-Spritze nach einer langen Durststrecke. Wir hatten ein Jahr mit „Hausaufgaben“ (internem Fokus) verbracht, um das Produkt fertig zu entwickeln, zu validieren und zu verifizieren. Der Swiss Excellence Product Award war eine wichtige Auszeichnung für das Team, und das Resultat harter Arbeit. Es hat sich gelohnt!

Wie hat sich der STIMIT Activator am Markt entwickelt? Wo steht das Produkt heute?

Weltweit sind Key Opinion Leader begeistert von dem Produkt und führen an den renommiertesten klinischen Zentren der Welt bahnbrechende Studien durch. Ein Markt-Team ist „in place“. Die Begeisterung ist gross – das Produkt wurde entwickelt – jetzt ist die Phase der klinischen Evidenz-Etablierung.

Was ist für sie ausschlaggebend, um weiterhin am Standort Schweiz Erfolg zu haben?

Innovation – Agilität – „Speedboat“. Um langfristig die STIMIT am Standort Schweiz erfolgreich zu positionieren, ist agile Entwicklung unter Einhaltung der Regularien essenziell, rapide Umsetzung des Innovationspotenzials gemeinsam mit Kliniken und Usern. STIMIT muss immer einen Schritt voraus bleiben. Wir setzen auf tiefes Know-how, Erfahrungsschatz und grosse Motivation unserer Mitarbeiter.

Digitalisierung/Künstliche Intelligenz – die Megatrends – was bedeuten sie für Ihr Unternehmen?

Zunächst muss die Hardware zugelassen werden. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden eine Rolle in der Therapie-Weiterentwicklung spielen, um das volle Potenzial der Atem-Stimulation ausnutzen zu können. Die dafür notwendige Daten-Sammlung ist schon jetzt ein Thema.

Innovation ist matchentscheidend – wie entsteht in innovatives / das innovative Produkt bei Ihnen – würden Sie uns Ihr «Rezept» verraten?

Unsere grössten Errungenschaften – unsere einzigartigsten Innovationen – wurden geboren aus Interaktionen an der Schnittstelle Klinik – Technik – Markt. Dafür braucht es ein Gleichgewicht an klinik-/ marktnahen und technischen Mitstreitern. Es benötigt grossen Respekt für die Perspektiven anderer Menschen und anderer Sichtweisen. Wenn wichtige Entscheide anstehen, schliessen wir uns mit einem Core Team in einem virtuellen oder besser physischen Raum ein und fällen diese Entscheidung oft am nächsten Tag. Wir haben Mut zur Entscheidung – Fehler werden toleriert, aber Stillstand gibt’s bei uns nicht.

Haben Sie eine nächste Innovation in der Pipeline?

Das aktuelle Produkt und dessen erste klinische Anwendung ist erst der Anfang. Die Zwerchfell-Stimulation hat das Potenzial, in der Zukunft die Intensivstationen zu revolutionieren – von der passiven, unphysiologischen mechanischen Beatmung zu einer natürlicheren Beatmungsform zu kommen braucht es einen «langen Atem» – aber die Zukunft hat begonnen und in den nächsten 20-30 Jahren wird sich sukzessive eine neue Beatmungsform etablieren. Die Revolution hat begonnen und ist nicht mehr aufzuhalten.

Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Faktoren, damit ein Startup zum Erfolg wird?

Gerade für die Medizintechnik gilt: Persistenz, Passion, und viel, viel Arbeit. Authentisch & ehrlich bleiben ist eine Herausforderung in der Start-Up Welt, aber es lohnt sich.